RGC Bad Königshofen: Laufspaß ohne Stoppuhr
Ohne Zeitmessung ging am vergangenen Wochenende der KÖN.iG-Lauf des TSV Bad Königshofen vonstatten. Oliver Schmitt vom TSV Bad Königshofen sagte im Anschluss: “Mit der Zahl unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann ich gut leben. Wir haben halt nur ein kleines eigenes Team und leider auch kaum Nachwuchs im Laufbereich.” Er selbst zeigte sich nach gelaufenem Berlin-Marathon immer noch in toller Form und absolvierte die Heimstrecke “handgestoppt drei Sekunden schneller als beim letzten Trainingslauf”.
An der vorletzten Station der beliebten Laufserie des Rhön-Grabfeld-Cups kamen genau 200 Aktive an zwei Tagen zusammen, die die unterschiedlichen Strecken schnellen Schrittes oder auch gemütlich liefen. Zum Bedauern der Veranstalter waren am frühen Samstagnachmittag beim gemeinsam angesetzten Start nur wenige Kinder und Jugendliche anwesend. “Das zeigt einmal mehr, dass Schülerinnen und Schüler sich lieber im Wettkampf messen wollen”, weiß Schmitt aus der Erfahrung vieler Läufe des Rhön-Grabfeld-Cup (RGC).
Bemerkenswert fand er daher die Leistung von Jayden Piehler (AK 14) vom TSV Brendlorenzen, der “die beiden erfahrenen Hasen Arno Albert und Michael Schultheis auf der 10,2 Kilometer Strecke ordentlich gejagt hat und kurz nach ihnen im Ziel war”.
Bastian Reukauf aus Ostheim nutzte die Hauptlauf-Runde um Bad Königshofen als willkommene Abwechslung beim Training. “Ich starte in der Marathon-Staffel beim Streutaltrail in Mittelstreu Anfang November”, berichtete er. Auch der Herschfelder Daniel Straub hatte in seinem Trainingslauf die Uhr fest im Blick, um die eigene Form für “eventuell noch anstehende Wettkämpfe zu testen”, sagte er mit einem Augenzwinkern. Sie scheint prima zu sein, denn er erreichte schnellen Schrittes das Ziel an der neu gestalteten Trinkkur- und Wandelhalle.
Flott unterwegs – auch ohne offizielle Zeitmessung – waren Claudia und Andreas Groß im Trikot des SC Ostheim. Die Laufgruppe des RSV Wollbach ging hingegen mit etwas weniger Ambitionen auf die Runde, sondern einfach nur, “um die Beine vom Nürnberger Halbmarathon locker zu laufen”, oder “sich gemeinsam in herbstlicher Umgebung sportlich zu betätigen”, hieß es.
Eine Begegnung der besonderen Art hatte am frühen Sonntagmorgen – bei strahlendem Sonnenschein, aber noch knackigen Temperaturen – das Ehepaar Heidi und Uli Schmitt aus Hollstadt. “Wir waren aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeit getrennt im Wald unterwegs, als ein heftiger Knall die morgendliche Stille zerriss. Ich habe richtig Angst bekommen, da mein Mann ja ein ganzes Stück vor mir gelaufen ist”, erzählt die Hollstädterin: “Als ich ihn auf der freien Strecke wiedergesehen habe, war ich erleichtert.” Nach dieser Schreckensminute konnte sie aber unterwegs auch zahlreiche Rehe beobachten, denen “der Schuss wohl gegolten hat”.
Gutgelaunt machten sich weitere zahlreiche Walker und Spaziergänger auf den Weg, unter ihnen RGC-Initiator Eberhard Helm mit Ehefrau Jutta und als weitere Ostheimer Erich und Johanna Schmitt, die ihren Lauf für “gute Gespräche” nutzten.
Ein letztes Mal in dieser Saison trifft sich die große Lauffamilie des RGC in knapp zwei Wochen im Grabfeld. Der TSV Saal setzt mit dem “Struthsee-Lauf” den Schlusspunkt unter das Laufjahr. Am Freitag, 18. Oktober, ist freies Laufen angesagt, am Samstag werden die Zeiten gemessen und es geht um die letzten Punkte für die Gesamtwertung.
Text und Fotos: Michaela Greier